Apple erhält Unterstützung vom früheren NSA-Chef, Bill Gates unterstützt das FBI und das Justizministerium, welches Apples Haltung als Marketingstrategie kritisiert

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Im Zuge des Streits über den Einbau von Hintertüren in iOS-Geräten hat Apple nun Zuspruch von unerwarteter Seite bekommen. Der frühere Leiter der NSA und CIA, Michael Hayden, argumentiert, dass der Einbau von Hintertüren in iOS-Geräten US-Bürger unterm Strich unsicherer machen würde. Das US-Justizministerium bezeichnet hingegen Apples Haltung als Marketingstrategie, während der frühere Chef von Microsoft, Bill Gates, bereit wäre mit den Behörden zusammen zu arbeiten, wenn es um ganz konkrete Fälle wie diesen geht. Nun ist jedoch bekannt geworden, dass die US-Behörden von Apple den Zugang zu mindestens zwölf weiteren iPhones fordern, die nichts mit Terrorismus zu tun haben.

Noch bis zum 26. Februar hat Apple Zeit, um sich gerichtlich zur Forderung des FBIs und des Justizministeriums zu äußern. Diese fordern von Apple eine Art Hintertür in iOS-Geräten, mit der sich dann die Verschlüsselung per Bruteforce knacken und die automatische Löschung von Daten bei zehnmaliger Falscheingabe des Passwortes deaktivieren lässt. Möglich wäre dies durch eine spezielle iOS-Version ohne Sicherheitsmaßnahmen, die sich auf den Arbeitsspeicher der Geräte installieren lasse, wie es das FBI von Apple fordert.

Apple geht das Ganze jedoch viel zu weit und das Unternehmen weigert sich daher bisher eine derartige Hintertür in iOS-Geräte einzubauen und hat sich in dem Zusammenhang auch mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gewandt. Mittlerweile zieht die ganze Geschichte immer weitere Kreise und es äußern sich immer mehr Technologieunternehmen sowie verschiedene Persönlichkeiten zu dem Thema. Von Anfang an haben sich dabei Technologieunternehmen wie Google und Facebook auf die Seite von Apple geschlagen und die Forderung der US-Behörden als übertrieben kritisiert.

In dem Zusammenhang erhält Apple nun Schützenhilfe von einer eher unerwarteten Seite, wie USA Today berichtet. Und zwar hat sich nun der ehemalige Chef der beiden US-Geheimdienste NSA und CIA, Michael Hayden, zu dem Thema geäußert und argumentiert ganz ähnlich wie Apple. Der Einbau so einer Hintertür würde unterm Strich die US-Bürger unsicherer machen, als Smartphones mit einer guten Verschlüsselung. Diese sollte von Apple daher beibehalten werden, so Hayden, der außerdem ein ehemaliger General der US Air Force ist.

US-Justizministerium kritisiert Apple und fordert die Entsperrung von mindestens 12 weiteren iPhones

Jedoch gibt es natürlich auch Kritik an Apples Haltung zu dieser Sache. Das US-Justizministerium bezeichnet es schlichtweg als eine Marketingstrategie von Apple. Mehr oder weniger auf die Seite der US-Behörden hat sich auch Bill Gates gestellt, der Gründer und frühere Chef von Microsoft. Gates würde speziell in diesem Fall mit den Behörden kooperieren und das iPhone 5c des Attentäters von San Bernadino entsperren. Es gehe um eine ganz spezifische Anfrage seitens der Behörden und daher solle Apple in diesem Fall kooperieren, so Gates.

Interessanterweise erwähnt Bill Gates dabei jedoch nicht, dass die Forderung des FBIs weit darüber geht, als nur an die Daten speziell dieses einen iPhones zu kommen. In einer nachträglichen Meldung zeigte sich Bill Gates dann enttäuscht darüber, dass seine Äußerung so interpretiert wird, als ob er sich auf die Seite der Behörden schlage.

Nun ist auch bekannt geworden, dass das US-Justizministerium nicht nur Zugang zu den Daten des Attentäters von San Bernadino haben will, sondern zu mindestens 12 weiteren iPhones. Diese iPhones und ihre Besitzer haben dabei nichts mit Terrorismus zu tun, sondern mit gewöhnlicher Kriminalität, wie das Wall Street Journal berichtet. Derzeit ist unklar um welche Tatbestände es sich handelt, jedoch zeigt es, dass die Forderung der US-Behörden durchaus einen grundlegenden Präzedenzcharakter trägt.

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