Face ID weiterhin ungeschlagen: Gesichtserkennung des Galaxy S10 lässt sich mit Videos & Fotos austricksen

Smartphone
Stefan

Das neue Galaxy S10 von Samsung ist erst seit letzten Freitag erhältlich, und schon wurde die Gesichtserkennung des Geräts mit ziemlich simplen Mitteln überlistet: Bei aktiviertem Schnellmodus für die Gesichtserkennung reicht die Vorlage eines Fotos oder das Abspielen eines Videos um das Samsung-Smartphone zu entsperren.

Apples Gesichtserkennung Face ID gehört zu den fortschrittlichsten biometrischen Scannern, der derzeit in Smartphones und Tablets zum Einsatz kommt. In der Vergangenheit haben das zahlreiche Tests bewiesen. Erst im Januar haben wir eine Liste von Smartphones veröffentlicht, die sich mit einem Foto des Besitzers entsperren ließen. Insgesamt wurden damals neben den 2018er-iPhones 107 weitere Geräte getestet - nur weniger als die Hälfte hat sich nicht mit einem Bild überlisten lassen.

Seit 8. März ist das neue Galaxy S10 von Samsung im Handel erhältlich. Mehrere Tester haben jetzt die Gesichtserkennung des Smartphones auf die Probe gestellt. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Wie in verschiedenen YouTube-Videos und Testberichten zu sehen ist, konnte die Gesichtserkennung des Galaxy S10 sowohl mit einem Foto als auch mit einem Video, welche beide ein Gesicht des Besitzers zeigten, ausgetrickst werden. Auf Twitter hat ein chinesisches Geschwisterpärchen darüber hinaus berichtet, dass die Sperre des S10 deaktiviert wurde, weil das Smartphone die Schwester nicht vom Bruder unterscheiden konnte. Weitere Tests wurden von The Verge und dem italienischen Portal Smart World durchgeführt.

Lewis Hilsenteger von Unbox Therapy umging die Sperre des Galaxy S10, indem er ein Video auf einem anderen Smartphone abspielte. Der Vorgang war kein Ausrutscher und konnte mehrfach nachgestellt werden. Der Gesichtserkennung des S10 war es dabei egal, dass das Display des Telefons, auf dem das Video abgespielt wurde mit Staub und Fingerabdrücken übersät war. Im Test von AndroidWorld.it genügte es sogar, dem S10 ein Foto des Besitzers in hoher Auflösung vorzuhalten. Auch dieser Entsperrvorgang konnte mehrfach erfolgreich wiederholt werden.

Hier zeigt sich, warum Apple bei seiner iPhone-X-Reihe auf die vielfach belächelte Notch im Display setzte. Dort findet man neben der TrueDepth-Kamera, die ein Raster aus über 30.000 Lichtpunkten auf das Gesicht des Nutzers projiziert auch einen Sensor für Tiefenmessung. Die Komponenten lassen sich im Zusammenspiel mit der ausgeklügelten Software nicht so einfach überlisten wie Systeme der Konkurrenz.

Leider haben nicht alle Tester angegeben, ob bei den verwendeten Galaxy S10 der Schnellmodus für die Gesichtserkennung zum Einsatz kam. Die Aktivierung des Schnellmodus wurde lediglich von Unbox Therapy explizit genannt. Bei Smart World hingegen war das S10 scharf geschaltet, die Sperre hätte sich eigentlich nicht einfach mit einem Foto umgehen lassen sollen.

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