Facetime-Sicherheitslücke: Erste Klage gegen Apple eingereicht

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Stefan

Nach dem Bekanntwerden einer gravierenden Sicherheitslücke in FaceTime hat Apple den Service für Gruppenanrufe vorerst deaktiviert. In den Vereinigten Staaten hat ein Rechtsanwalt nun in eigener Sache die erste Klage gegen Apple wegen des Bugs erhoben.

Facetime-Sicherheitslücke: Erste Klage gegen Apple eingereicht

Sobald bei Apple-Produkten Mängeln aufgedeckt werden, lassen die ersten Klagen meist nicht lange auf sich warten. Vor allem in den USA hat der Konzern oft gegen Sammelklagen zu kämpfen. In der erst gestern offiziell bekannt gewordenen Sicherheitslücke in Apples Chat-Dienst FaceTime ist es jetzt laut einer Meldung von Bloomberg überraschend schnell zu einer ersten Klageerhebung gekommen.

Kläger ist der Rechtsanwalt Larry Williams aus Houston/Texas. Am hiesigen Gericht gab er an, er sei während eines FaceTime-Telefonats von einem Unbekannten abgehört worden. Besonders pikant sei der Fall, weil Williams nach eigener Angabe mit einem Mandanten telefoniert hatte. Ob der beschriebene Fall den Tatsachen entspricht und welche Beweise der Anwalt vorlegen kann, ist bisher noch nicht bekannt. Von Apple fordert Williams nun Schadensersatz wegen Verletzung der Gewährleistung, Fahrlässigkeit und Fehldarstellung im Rahmen der Produkthaftung.

Wegen der FaceTime-Sicherheitslücke hat Apple die Gruppenanrufe vorübergehend deaktiviert. Bei den Gesprächen zwischen zwei Personen ist der gefunden Bug nicht nutzbar - diese gelten also weiterhin als sicher.

Datenleck war Apple angeblich schon eine Woche bekannt

Im Nachhinein muss man das Leck in FaceTime mit gemischten Gefühlen betrachten. Natürlich kann es, vor allem bei neuen Funktionen wie den Gruppenanrufen, immer passieren, dass sich eine Lücke im System einschleicht. Sobald der Hersteller allerdings von einem Datenleck Kenntnis erhält, sollte er sich umgehend um die Behebung des Schadens kümmern.

Im Fall des aktuellen FaceTime-Problems hat Apple jetzt mit Vorwürfen zu kämpfen, denn laut einer Twitter-Nutzerin, deren Sohn das Leak schon vor mehr als einer Woche entdeckt hatte, wurde Apple schon vor mehreren Tagen mehrmals von der Kundin über das Problem informiert. Alle Tweets und auch die E-Mail, die an Apple ging, sind auf dem Twitteraccount der Nutzerin einsehbar.

Hinter den Kulissen arbeitet Apple jetzt an einer Lösung des Problems. Für die nächsten Tage erwarten wir entsprechende Updates für iOS, watchOS und macOS.

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